Die Jahre 2019/2020 sind spürbar die Jahre, in denen das Interesse an nachhaltigem Konsum zunahmen.

Damit einhergehend ist eine kritische Betrachtung der Produkte, aktuell besonders das Thema Verpackung.

Ich bekomme vermehrt den Trend mit, das die Leute zu Haarseife greifen, auch aus dem Aspekt, die Umwelt zu schonen. Es scheint naheliegend und wohl auch industriell ein lohnendes Geschäft, verpackungsarme Seifen anzubieten und zu nutzen.

Meine Überzeugung ist, jeder soll benutzen, was sich für ihn gut anfühlt, jedoch bitte ich jeden, nicht sorglos damit umzugehen und zu beobachten. Prinzipiell habe ich mal gelernt, dass Seife nicht in die Haare gehört. Die hohe Konzentration, wie auch die enthaltene Lauge können stark austrocknen, den Schutzfilm der Haut dauerhaft zerstören und schwer lösbare Rückstände hinterlassen. Dies muss nicht sofort auftreten, weshalb oft nicht die Seife in Verdacht steht… Viele Produkte erzeugen durch intensive Wirkweise ein Zufriedenheitseffekt. Jeder kennt das günstige Schuppenshampoo, dessen Name ich jetzt nicht öffentlich verwende. Menschen mit Schuppen greifen automatisch danach, da es günstig ist, gut positioniert, lang am Markt und professionell beworben. Nach kurzer Nutzung ist das Problem offenbar beseitigt und das Shampoo dauerhafter Freund. Diese Wirkung wird aber tatsächlich durch extreme Schärfe, starke Tenside etc. erzeugt und nicht durch die tollen Inhaltstoffe. Ich habe etliche Kunden gehabt, die starke Rötungen, Reizungen, Entzündungen, Haarausfall als Problem beklagt hatten und alle nutzten das selbe Produkt über langen Zeitraum. Jetzt war man aber zufrieden und das Produkt ein treuer Begleiter, wo die gefundene Ursache schnell Stress, Vererbung etc. zu sein scheinen. Bitte habt keine Scham und fragt euren Fachmann, wenn ihr Problematiken feststellt. Fallspezifisch können Schuppen nämlich verschiedene Ursachen haben und Produkte zur Behandlung bedürfen richtiger Anwendung und Qualität.

Zurück zur Haarseife…

Neben Lauge, tierischen und anderen schwer von Mensch und Natur abbaubaren Bestandteilen kann die Chemikalie Triclosan enthalten sein, welche Krebs, Allergien und Reizungen fördert. Rückstände lassen sich noch lange im Organismus nachweisen. ( Quelle : https://www.zentrum-der-gesundheit.de/seife-macht-krank-ia.html)

Weiterhin hat eine wissenschaftliche Untersuchung ergeben, dass die bakterielle Verunreinigung bei Seife weitaus höher ist, als bei flüssigen Shampoos, was weitere Gefahren birgt.

Doch eine einheitliche Meinung, auch zu Untersuchungsergebnissen scheint es nicht zu geben. So lese ich auch viel vermeintlich Gutes. Wichtig sind die Inhaltsstoffe, das gilt für alle Dinge, die wir nah an uns ranlassen.

Mich würde an der Stelle interessieren, ob es bereits Friseure gibt, die Haarseife verkaufen, oder gar damit arbeiten, den Grund dafür und die Erfahrungen damit.

Das Feedback der meisten Kunden, die den Selbstversuch unternahmen, bestätigt meine Skepsis. So berichten einige von trockenem Haar, spannender Kopfhaut oder Rückständen…

Auch bei flüssigen Shampoos gibt es einiges zu beachten, wie das Vermeiden künstlicher Silikone, Parabene, starker Tensiden etc. Listen findet man im Internet, welche euch Gefahrenstoffe in täglich genutzten Produkten aufschlüsseln. Es ist oftmals erschreckend und fragwürdig was uns alles untergejubelt wird, wie Schwermetalle, Betäubungsmittel ( z.B. gegen Brennen in den Augen und Sensibilität beim Kämmen), Tierbestandteile ( letztes Jahr laut NDR Info 700000 Tiere für Test oder Rohstoffgewinnung) oder ehemalige Kampfstoffe, künstliche Polymere und dabei sind Farbstoffe sicher noch das harmloseste. Doch es ist tatsächlich schon heute möglich Shampoos zu finden, die gut für Mensch, Natur und Tier sind.

So gibt es beispielsweise, wenn es um das Thema Verpackung geht Bioplastik, welche kompostierbar ist, aus Meeresmüll recycelte Behälter oder Refill Möglichkeiten.

Fazit ist, seid stets kritisch und neugierig und hinterfragt vermeintlich „tolle Angebote“, gerade wenn es stark beworben ist. Oft spielt die Industrie mit den Gefühlen der Kunden, nutzt deren Wertempfinden nicht mit dem Hauptgedanken etwas Gutes für die Gesamtheit beizutragen, sondern Umsatz zu erzielen.

Ich denke, wenn wir für wirkliche Qualität, die konzentriert ist, bereit sind einen reellen Preis zu zahlen, dafür aber mit Bewusstsein und in Maßen konsumieren, können wir schon viel verändern.

Das gilt für Nahrung, Kleidung, Kosmetik und lässt sich sicher ultimativ anwenden, auch auf den Friseur. Was das für Auswirkungen hat einen billig Friseur zu nutzen sollte euch auch bewusst sein. Aber greift in ein anderes Thema, was ich noch beleuchten will…

Take care… der Mar von QuantumHair