Corona – wie ein Virus den Menschen beeinflusst – Teil 2

Als es in China Massen betraf und es sich so schnell verbreitete, sagte ich leichtfertig: „Na dann kommt es bestimmt auch bald zu uns“, was dann auch bald geschah. Als es den ersten Fall in Hamburg gab, sagte ich: „Dann wird es bald auch den ersten Fall in Bremen geben“, was kurz darauf auch eintraf. Ich sagte scherzend: „Wenn es draußen schön ist, müssen wir zuhause bleiben“, das war vor ca. 5 Wochen, heute ist es Realität. Als die Geschäfte schließen mussten, sagte ich: „Das ist ein langsamer shut down, Montag wird es auch uns treffen“. Das war letzte Woche Mittwoch und Samstag war es dann soweit. Was ich für die Zukunft sehe, sage ich besser nicht laut…

Ist es Vernunft, das alles anzunehmen? Ist es das Schlimmste, was einem einfällt und man versucht es ironisch, scherzend zu verharmlosen? Was gestern noch surreal war, ist heute nah und erschüttert alle Säulen unserer Existenz. Es greift nicht nur unsere Gesundheit an, sondern auch unser Vertrauen, unsere Wirtschaft und unsere Art des Zusammenlebens.

Die Welt, wie sie noch vor kurzem war, wird nach all dem eine andere sein, was niemand vor einem Jahr noch gedacht hätte. Das ich mal durch ein Virus meine Arbeit verliere, ist absurd und doch eingetroffen.

Wie diese „neue Welt“ aussehen wird, wird jeder Einzelne mitprägen.

Dabei sind meine zwischenmenschlichen Erfahrungen großteils gut. Viele Menschen zeigen sich solidarisch und fragen nach oder wollen helfen. Ich danke allen diesen Menschen von Herzen!!!

Leider muss man auch erklären, das der Kauf von Gutscheinen keine tatsächliche Lösung ist. Zum einen kann ich Gutscheine aktuell nicht verbuchen, was im Nachhinein problematisch werden kann, zudem würde das Geld dann später fehlen.

Auch Terminanfragen für Zuhause sind schwierig… Sicher benötige ich das Geld, will auch den Menschen helfen, jedoch ist es aktuell eine Straftat, mit hohen Strafen. Auch natürlich damit einhergehend die Sorge um das Virus und die Ausstattung für die Arbeit selbst, die nur im Laden komplett ist.

Reell helfen tatsächlich nur Spenden oder Warenverkäufe außer Haus.

Meine erste Woche zuhause habe ich also damit verbracht an Informationen zu kommen, mit Partnern zu sprechen und Anträge auszufüllen. Ich befürchte, auch auf Grund von Erfahrungsberichten, das weder Geld für alle da sein wird, noch das es pünktlich kommt.

Auch von Versicherern und Händlern ist aktuell kein Entgegenkommen zu erwarten, was sehr enttäuschend ist, denn man muss bedenken das ich für etwas zahlen muss, was ich nicht nutzen darf.

Dafür stünde mir theoretisch eine Entschädigung zu, doch auch dies wird abgewehrt und ich weiter verwiesen.

Die Lage ist also dramatisch und nach nächster Woche werde ich Mittellos sein, wenn der Staat nicht eingreift. Was für mich heißt, ich muss mir etwas einfallen lassen…